Filmkritik: Shrek the Third

Als Dreamworks und PDI 2001 erstmals die Geschichte des Ogre Shrek zu erzählen begannen, war die Begeisterung für die ungewöhnliche Märchengeschichte mit dem besonderen Pfiff groß und ließ auch drei Jahre später mit der ersten Fortsetzung kaum nach. Auch das dritte Kapitel konnte sich noch mehr als seine Vorgänger an den Kinokassen behaupten, mußte aber einige ungewohnte Kritik einstecken, weil viele Zuschauer mit der ganz anderen Atmosphäre des Films unzufrieden waren – dabei ist Shrek the Third eine durch und durch gelungene Fortsetzung seiner beiden Vorgänger.


Shrek und Fiona kommen einfach nicht zur Ruhe – nachdem sie schon einmal von Fionas Eltern ins Königreich Far Far Away zitiert wurden, müssen sie nun für den erkrankten König Harold einspringen und die Familie am Hof repräsentieren. Shrek fühlt sich in seiner Rolle trotz kräftiger Unterstützung von Fiona und ihrer Mutter Königin Lillian sichtlich unwohl und verursacht während der Erfüllung seiner königlichen Pflichten großes Chaos. Auf seinem Sterbebett eröffnet König Harold dem überforderten Oger eine Alternative – es gibt noch einen anderen Thronfolger. Mit dem Tod des Königs entschließt sich Shrek auf eine Reise zu gehen um Fionas nächsten Verwandten, einen gewissen Arthur, als Thronfolger zu rekrutieren. Unterwegs mit seinen beiden vierbeinigen Begleitern Donkey und Puss in Boots hat Shrek auch noch ganz andere Sorgen, denn kurz vor der Abreise erfährt er, daß er bald Vater wird. Währenddessen versucht der frustrierte Prinz Charming einen Staatsstreich in Far Far Away zu inszenieren – aber Fiona, Lillian und ihre Freundinnen erweisen sich als gefährliche Gegner, die sich nicht so einfach kleinkriegen lassen…


Alle guten Dinge sind Drei

Mit der Fertigstellung von Shrek 2 im Frühjahr 2004 befand sich Shrek the Third schon längst in der Vorbereitung, denn zu diesem Zeitpunkt war eine Fortsetzung schon längst beschlossene Sache. Während der erste Film noch relativ in sich abgeschlossen war, hatte der zweite ein deutlich offenes Ende, das einen Nachfolger unabdingbar machte – Andrew Adamson, Co-Regisseur der ersten beiden Filme und Mitautor des zweiten, hatte die Geschichte sogar schon so weit gesponnen, daß genug Ideen für Shrek 2 und 3 vorhanden waren.

Inszeniert wurde Shrek the Third dann aber von den langjährigen Dreamworks-Mitarbeitern Chris Miller und Raman Hui, die die Nachfolge von Vicky Jenson, Kelly Asbury und Andrew Adamson antraten. Letzterer blieb dem Team als ausführender Produzent erhalten, hatte aber als Regisseur keine Zeit mehr, weil er mit den Arbeiten an den C.S.Lewis-Verfilmungen der Chronicles of Narnia beschäftigt war, die ironischerweise beim Dreamworks-Konkurrenten Disney entstanden – allerdings handelt es sich dabei nicht um Trickfilme, eine Abwanderung von Dreamworks-Animation-Leuten zur Zeichentrick-Abteilung von Disney hat es bis dato noch nicht gegeben. Die Produktion lag wieder in den erfahrenen Händen von Shrek-Entdecker John H. Williams und Dreamworks-Veteran Aaron Warner.

Neues Team, neues Glück

Auch bei den Drehbuchautoren wurde das Personalkarussell wieder kräftig gedreht, denn es wurde wieder ein ganz neues Autorenteam zusammengestellt. Jeffrey Price und Peter S. Seaman scheinen die hauptsächlichen Autoren von Shrek the Third zu sein, die in der Vergangenheit mehr oder weniger großem Erfolg mit Filmen wie Doc Hollywood und How the Grinch stole Christmas hatten, aber vor fast zwanzig Jahren mit Who Framed Roger Rabbit einen der großartigsten Zeichentrick-Realfilm-Kombinationen der Filmgeschichte schrieben und damit genau die richtige Voraussetzung für eine innovative Shrek-Geschichte mitbrachten.

Wer welche Ideen gehabt hat, bleibt bei einer relativ großen Gruppe von Autoren natürlich ein Geheimnis, aber das alte Sprichwort, daß viele Köche den Brei verderben, bestätigt sich bei Shrek the Third überhaupt nicht. Wie schon zuvor wurde aus einer simplen Geschichte ein ausgewachsenes Abenteuer gemacht, das fast direkt an die Handlung des Vorgängers anknüpft und sich hauptsächlich mit der großen Frage um die Thronfolge von Far Far Away und dem am Schluß des zweiten Films ungeklärten Verbleib von Prince Charming beschäftigt. Die in den ersten beiden Filmen schon sehr weit entwickelte Welt von Shrek wurde ein wenig weiter ausgebaut, aber die Handlung finden auch an vielen altbekannten Orten statt.

Obwohl der Plot im Prinzip aus einer Mischung von zahlreichen Märchen-Elementen besteht, kann man Shrek the Third immer noch jede Menge Originalität bescheinigen. Ideen, die eigentlich völlig flach und belanglos sein könnten, wurden von den Drehbuchautoren mit Hilfe von viel Satire und Parodie so kreativ aufgearbeitet, daß man ihre simplen Wurzeln kaum bemerkt. Mit der Buchvorlage des 2003 verstorbenen William Steig hat dies alles nur noch wenig etwas zu tun, aber der freche Humor und die ungewöhnlichen Charaktere blieben trotzdem erhalten.

Kein Kinderkram mehr

Dreamworks Animation hatte schon früher großen Wert auf eine gleichzeitige Kompatiblität des Humors für Erwachsene und Kinder gelegt, wodurch sich der Witz besonders bei den ersten beiden Shrek-Filmen auf zwei unabhängigen Ebenen abspielte. Shrek the Third geht allerdings erstmals noch einen Schritt weiter und legt den Schwerpunkt des Films auf deutlich erwachsenere Themen, wobei jüngere Zuschauer aber trotzdem nicht völlig zu kurz kommen. Aber die Welt von Shrek ist mitsamt ihrem Hauptcharkter ein ganzes Stück erwachsener geworden und das Drehbuch leistet sich gelegentlich Dinge, die man in einem Disney- oder Pixar-Film nie zu sehen bekommen würde.

Während eine Menge Spaß und Satire immer noch im Vordergrund stehen, wird Shrek the Third manchmal erstaunlich ernst und nachdenklich und nähert sich dem allerersten Dreamworks-CGI-Trickfilm Antz von den drei Shrek-Abenteuern am allermeisten. Die Atmosphäre ist nicht mehr ganz so unbeschwert und lustig wie in den Vorgängern, sondern durchaus etwas dramatischer – insbesondere Prince Charming hat sich von einer Witzfigur in einen gefährlichen Antagonisten verwandelt, dessen Absichten fast noch böser sind als die von Lord Farquaad. Auch die von Charming angezettelte Revolution ist nicht so oberflächlich wie sie auf den ersten Blick wirkt, sondern zeigt erstaunliche Einblicke in die soziale Struktur der Märchenwelt, die für jüngere Zuschauer kaum bemerkbar sein dürfte, für Erwachsene aber eine unterschwellige bissige Satire ist.

Eine Handvoll Gestalten

Shrek the Third führt nicht ganz so viele neue Charaktere wie sein Vorgänger ein, sondern baut stattdessen viele altbekannte Gesichter kräftig aus, hat aber auch ein paar bemerkenswerte Neuzugänge zu bieten. Mehr eine Art Insider-Gag als eine richtige Figur ist der Auftritt des Zauberers Merlin, der von niemand anderem als Eric Idle gesprochen wird – derjenige, der mehr als zehn Jahre zuvor in den ersten zwei Computerspielen von Terry Pratchetts Discworld den Möchtegern-Zauberer Rincewind gesprochen hatte. Dadurch wirkt Merlin weniger wie eine Parodie auf die Figur der Artus-Sage als eine direkte Hommage an Terry Pratchetts Charakter und hat zwar eine Menge Potential, bleibt aber leider nur bei einer kleinen Nebenrolle, die ruhig ein bißchen größer hätte sein können.

Ein erstaunlich geradliniger Charakter ist Artie, alias Arthur Pendragon – der unfreiwillige Thronanwärter von Far Far Away ist zwar ein tolpatschiger Teenie, aber weder eine richtige Parodie noch eine Witzfigur. Die Besetzung seiner Stimme ist nicht ganz so inspiriert wie die der anderen Charaktere – vor ein paar Jahren hätte man eine Rolle wie diese wahrscheinlich mit Michael J. Fox besetzt, aber die Filmemacher hatten sich für den Sänger und Gelegenheits-Schauspieler Justin Timberlake entschieden, nachdem sie 2003 seinen Auftritt bei Saturday Night Live gesehen hatten. Timberlake spricht seine Rolle aber gar nicht schlecht – er wirkt wie ein nerviger, etwas rebellischer Teenie und bringt seinen Charakter damit erstaunlich genau auf den Punkt.

Charmante Prinzen und ungewöhnliche Royals

Prince Charming hat nach seinem mehr oder weniger nebensächlichen Auftritt in Shrek 2 nun eine richtig tragende Rolle und gibt damit seinem Sprecher Rupert Everett eine noch größere Chance, seinen Charakter weiter auszubauen. Charming klingt immer noch wie ein britischer Snob, hat aber jetzt einen noch fieseren und gemeineren Unterton in der Stimme, der zusammen mit der noch detailreicheren Mimik den Charakter von seiner früheren Oberflächlichkeit befreit. Prince Charming nimmt in Shrek the Third praktisch die Rolle von Lord Farquaad aus dem ersten Film ein – als rachelüstiger, übergeschnappter Bösewicht hat die Story für ihn natürlich nur ein ganz bestimmtes Schicksal im Sinn. Allerdings scheinen die Filmemacher soviel Spaß mit ihm zu haben, daß sie Charmings vermeintlichen Abtritt etwas im Unklaren ließen und damit weitere Auftritte nicht ganz unmöglich machen.

Neben Eric Idle ist auch wieder ein weiterer Monty Python in der Stimmenbesetzung dabei: John Cleese spricht in einer durch die Story bedingten diesmal sehr kleinen Rolle wieder King Harold, dessen Ableben schließlich einer der Hauptanlässe für die Ereignisse ist. Queen Lillian hat dafür diesmal eine etwas größere Rolle und ist nicht nur die höfliche, reservierte Königin im Hintergrund, sondern nun viel draufgängerischer und abenteuerlustiger. Julie Andrews kommt dadurch als Sprecherin nach ihrem kleineren Auftritt in Shrek 2 erstmals richtig zum Zug und macht aus Lillian eine Königin mit viel Format, Würde, aber auch einer Menge Energie.

Fairytale… Things

Viele Nebencharaktere sind in Shrek the Third nun nicht mehr nur Staffage, sondern mischen kräftig in der Handlung mit. Schon in Shrek 2 waren Märchenfiguren wie der Gingerbread Man, Pinoccio, der Big Bad Wolf, die Three Pigs, die Three Blind Mice und viele andere mit von der Partie und sind auch zum dritten Mal aktiv dabei und natürlich hauptsächlich für die Gags zuständig – ihre Stimmen werden hauptsächlich von Dreamworks-Mitarbeitern wie Conrad Vernon, Cody Cameron und sogar Produzent Aaron Warner übernommen. Prominenter besetzt wurden Fionas Freundinnen, bestehend aus diversen Märchenprinzessinnen wie Schneewittchen, Rapunzel und anderen: ihre kleinen Rollen werden von Saturday Night Live-Komikerinnen wie Maya Rudolph, Cheri Oteri und Amy Poehler übernommen. Auch zu Fionas Truppe gehört Doris, die Ugly Stepsister – mit der äußerst markanten Stimme von Larry King und sogar einer Schwester namens Mabel, die von Regis Philbin, einem weiteren bekannten amerikanischen Showmaster gesprochen wird.

Diesmal gibt es sogar eine ganze Gruppe von Bösewichtern, die von Prince Charming in der schummerigen Kneipe vor den Toren von Far Far Away aufgewiegelt werden. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Figuren, die schon einmal kurz in Shrek 2 zu sehen waren und nun etwas größere Auftritte spendiert bekommen. Angeführt von einem klavierspielenden Captain Hook – mit typischem Piraten-Akzent gesprochen von Ian McShane gesprochen – sind die zahllosen Märchenfiguren eine bissige Satire nicht nur auf viele Disney-Trickfilme, sondern auf das gesamte brave Märchengenre.

Shrek’n’Fiona & Puss’n’Donkey

Selbstverständlich sind auch wieder alle Hauptfiguren mit dabei, denn die Standardbesetzung von Shrek the Third besteht mittlerweile aus vier Charakteren. Mike Myers ist als Shreks unverwechselbare Stimme inzwischen so mit seinem Charakter verwachsen, daß man den Schauspieler selbst kaum noch wahrnimmt. Auch Fiona, die erstmals ausschließlich in ihrer Ogre-Inkarnation zu sehen ist, wirkt überhaupt nicht wie eine computeranimierte Cameron Diaz, sondern ist ein ganz eigenständiger Charakter mit einer hervorragenden und sehr sympathischen Stimmenpräsenz. Beide machen im Laufe des Films kleine Veränderungen durch und sind wegen des Roadmovie-Charakters auch nur am Anfang und Ende der Geschichte gemeinsam auf der Leinwand zu sehen – aber Shrek und Fiona im Alleingang sind noch unterhaltsamer als ihre gemeinsamen Auftritte, die in den vorherigen beiden Filmen schon genug ausgereizt wurden.

Ein Duo, das erst im Laufe des letzten Films zusammenkam, gehört nun fest zum Inventar der Shrek-Welt: Donkey und Puss in Boots haben sich nach anfänglicher Rivalität fast verbrüdert und sind zu Shreks gemeinsamen Sidekick geworden. Im Plot haben sie nur eine nebensächliche Funktion, sind aber für jede Menge Slapstik-Humor und verbalen Witz verantwortlich. Eddie Murphy und Antonio Banderas haben einen riesigen Spaß mit ihren Charakteren, die ohne ihre Stimmen nur halb so interessant und viel eindimensionaler wären. Auch das Aussehen der beiden Vierbeiner wurde noch mehr optimiert – besonders die Fell-Texturen sehen inzwischen so real aus, daß die Figuren fast wie reale Tiere und nicht mehr wie Karikarturen aussehen.

Swinging Shrek

Wie seine beiden Vorgänger ist Shrek the Third auch wieder ein Film mit jeder Menge Schwung – die sorgfältig choreographierte Handlung läßt zwar diesmal den Zuschauer ab und zu mehr Luft holen als seine Vorgänger, hat aber immer noch jede Menge Energie. Der Plot ist weit davon entfernt eine lose Abfolge von unzusammenhängen Sequenzen zu sein, obwohl einige Actionszenen schon einen gewissen Schablonen-Charakter haben – durch die gelungene Inszenierung fällt das aber kaum negativ auf, sondern bringt ganz im Gegenteil jede Menge Abwechslung in den Film. Während die erste Hälfte des Films nach einer ausführlichen Einleitung im Prinzip wieder ein Roadmovie ist, wird der zweite Teil von einem ähnlich grandiosen Finale wie bei den beiden Vorgängern dominiert, das allerdings nicht ganz so riesig geworden ist wie die Schlußszene von Shrek 2.

Das Drehbuch glänzt zwar nicht mit einem wirklich originellen Plot, aber dafür mit brillianten Dialogen, die mit cleverem Witz nur so sprühen und sehr sorgfältig geschrieben wurden – die Texte wirken oft wie improvisierte Standup-Comedy, sind aber tatsächlich lang erprobter und genau ausgeklügelter Humor, der den inzwischen weit etablietten Stammcharakteren und ihren Sprechern haargenau auf den Leib geschneidert wurde. Der Humor kann einerseits sehr satirisch und feinsinnig sein, aber auch ganz deftig und unverschämt daherkommen, was im Fall von Shrek aber nicht automatisch Niveaulosigkeit bedeutet, da Respektlosigkeit auch ein wenig mit zum Stil des Films gehört.

Computer-Zauberei

Dank der in den letzten Jahren immer weiter entwickelten Computer-Trickfilmtechnik sieht Shrek the Third eigentlich gar nicht mehr nach CGI-Animation, sondern fast schon wie ein richtiger Realfilm aus. Zu verdanken ist dies hauptsächlich den sehr natürlich aussehenden Charakteren, denn die Grafiker und Animatoren von Dreamworks und PDI haben sich besonders bei den menschlichen Figuren enorme Mühe gegeben und die Realitätsnähe so hoch wie nur möglich geschraubt. Genauso wurde aber auch mit der Gestaltung der Märchenfiguren verfahren, deren allgemeines Aussehen sich im Laufe der drei Filme kaum geändert hat, aber immer mehr verfeinert wurde.

Auch die Szenerie wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet, ohne dabei künstlich zu wirken – besonders die natürliche Umgebung sieht so perfekt aus, als ob die CGI-Charaktere in einen Realfilm eingesetzt worden wären. Das Set-Design ist wieder besonders verspielt und hat zahllose kleine und große visuelle Gags im Film untergebracht, die in dem ohnehin schon äußerst detailreichen Produktionsdesign sehr gut versteckt wurden. Die Vielfalt der virtuellen Kulissen hat sich im Vergleich zu den vorherigen Filmen enorm gesteigert – nach Computeranimation sieht die wundervolle Szenerie von Shrek the Third überhaupt nicht aus.

Königliche Melodien

Die orchestrale Filmmusik der Shrek-Filme ist inzwischen zu einer routinierten Sache geworden, aber Harry Gregson-Williams hat es zum dritten Mal geschafft eine bombastische und immer noch sehr originell klingende Score zu komponieren, die wieder ein paar bekannte Melodien verwendet, aber auch einige neue Themen besitzt. Die Filmmusik wurde wie bei den vorherigen Filmen wieder mit einer handvoll gut ausgesuchter Popsongs ergänzt, die trotz ihrer deutlichen Präsenz die klassische Score nicht überschatten und erst recht nicht ersetzen.

Dreamworks hat zwar nicht wie bei Over the Hedge mit einem Musiker exklusiv kooperiert, aber zumindest der Titelsong wurde wie schon beim Vorgänger neu komponiert. Diesmal wurde eine Band ausgewählt, die schon die Ehre hatte vorhandene Songs zu den vorherigen beiden Filmen beizusteuern: die Eels, genauer gesagt Mark Oliver Everett, schrieb den Titelsong Royal Pain und der Film endet passenderweise auch mit einem Eels-Song namens Losing Streak – beides recht einfache, aber gut klingende Stücke, die ganz zu den Songs der früheren beiden Filme passen.

Die weiteren nahtlos in die Filmmusik eingefügten Stücke sind fast ein Querschnitt durch die Rockmusik-Geschichte: in Actionszenen sind Teile von Led Zeppelins Immigrant Song und eine von Fergie gecoverte Version von Barracuda als Parodie auf große Hollywood-Blockbuster à la Charlie’s Angels. King Harolds Begräbnis wird dagegen von Paul McCartney’s Live and let Die in der Originalaufnahme begleitet und mit einem einzigartigen Gag in die Szene eingefügt, der seinerseits wieder eine Hommage an McCartneys Trickfilm Rupert and the Frog Song ist. Diese Szene ist eine der besten Beispiele für eine gelungene Song-Integration, die mittlerweile zu einem der größten Markenzeichen der Dreamworks-Trickfilme geworden ist.

Die Shrek-Dynastie

Während man Shrek the Third eine gewisse Routine nicht absprechen kann, bleibt die befürchtete Krankheit Sequilinitis auch beim dritten Mal weitgehend aus. Es ist ein Franchise, das wie eine gut geölte Maschine läuft, aber immer noch viele brilliante Ideen und fantastischen Humor auf Lager hat, ohne dabei nennenswerte Ermüdungserscheinungen zu zeigen. Allerdings ist der Humor von Shrek the Third im Gegensatz zu seinen Vorgängern viel mehr auf Erwachsene zugeschnitten.

Dies hatte zu erstaunlich vielen negativen Kritiken geführt hatte, weil viele mit der deutlich erwachseneren Atmosphäre des Films nichts anfangen konnten. Die lustlose deutsche Synchronisation, die dem Film einen großen Teil seines Charmes raubt, dürfte zumindest hierzulande zu vielen schlechten Reaktionen geführt haben, aber ernsthafte Kritiker monierten allerhöchstens die fehlende Kindertauglichkeit und lobten Shrek the Third verdientermaßen trotzdem als gelungene Fortsetzung.

Tatsächlich ist der Film viel besser als sein Ruf und schafft es, auch zum dritten Mal das Shrek-Universum auf eine originelle und unterhaltsame Weise in Szene zu setzen. Die Kinozuschauer ließen sich aber nicht von der pessimistischen Presse beeindrucken und und machten Shrek the Third zu einem der größten Trickfilmerfolge der letzten Jahre. Eine Fortsetzung ist wie üblich schon längst in Arbeit – im Winter 2007 wird Dreamworks ein Weihnachtsspecial namens Shrek the Halls fürs amerikanische Fernsehen produzieren, und mindestens noch zwei weitere Filme und einen Ableger mit dem gestiefelten Kater sind so gut wie sicher.

Ersten Berichten zufolge wird Shrek the Third bereits Mitte September in den USA als DVD veröffentlicht, mit einer europäischen DVD-Veröffentlichung kann man auch um die Zeit herum rechnen. Diese Filmkritik wird dann später als Basis für eine DVD-Review dienen.

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