DVD-News: Piraten, Spione, Tiere und Thriller

Das große Sommerloch ist schon da, zumindest bei meinen DVD-Kritiken, zu denen ich im Moment mangels Material und Motivation einfach nicht komme. Bis ich wieder neues Material fabriziert habe, gibt es heute ausnahmsweise nochmal ein Alibi-Update mit ein paar DVD-Neuigkeiten. Ich hätte nicht gedacht, daß ich etwas finden würde, aber da war tatsächlich was… Aardmans Piraten und John LeCarrés Spione kommen schon im August nach Deutschland, eine Disney-Überraschung gibt es auch und in den USA kommt eine blaue Hitchcock-Flut.

Shiver me Timbers – Aardmans neuestes Stopmotion-Meisterwerk The Pirates! In an Adventure with Scientists erscheint zuerst in Deutschland am 16. August als DVD und Blu-Ray, während die amerikanische Veröffentlichung erst am 28. August folgt und die britische sogar erst am 10. September. Die Extras werden auf beiden Formaten mindestens aus einem Audiokommentar und einem Featurette bestehen, die Blu-Ray hat möglicherweise aber noch etwas mehr zu bieten.


Spione in Deutschland – Tomas Alfredsons Tinker Tailor Soldier Spy wird am 9. August von Studio Canal auch in Deutschland als DVD und Blu-Ray veröffentlicht (die bereits Ende Januar erschienene britische DVD hatte ich bereits rezensiert). Die Ausstattung wird anscheinend mit den UK-Ausgaben identisch sein, so daß auch die deutsche DVD noch den Audiokommentar, die Deleted Scenes und das Interview mit John LeCarré enthalten wird.


Natürlich Disney – Der Konzern mit der Maus bringt am 17. Juli in Deutschland unter dem Banner Disney Naturfilm-Klassiker drei Doppel-DVDs mit den in den fünfziger und sechziger Jahren entstandenen Wildlife-Dokumentationen heraus, die schon 2006 in den USA unter dem Titel True Life Adventures in den USA erschienen waren. Zwar sind die Umstände, unter denen die Filme damals entstanden waren, nicht gerade frei von Kontroversen und Vorwürfe der Tierquälerei durchaus berechtigt, aber es bleiben trotzdem interessante Klassiker.

Die folgenden drei DVD-Sets werden am 17. Juli in Deutschland erscheinen und außer den drei Hauptfilmen auch noch jeweils drei weitere Kurz-Dokumentationen und ein Behind-the-Scenes-Special mit Roy Disney enthalten.

Die Wüste Lebt (The Living Desert, 1953)
+ Die Robben-Insel (Seal Island, 1948)
+ Wunder der Prärie (The Vanishing Prairie, 1954)
[Update vom 24.7.: Vorsicht vor dieser DVD! Der Hauptfilm ist nur als deutsches Videomaster mit schlechter Qualität enthalten, während die anderen zwei Filme und die Extras von den restaurierten Mastern der US-DVD kommen. Mir ist allerdings nicht bekannt, ob das Problem auch auf die anderen DVDs zutrifft. Komplette Review folgt demnächst.]

Geheimnisse der Steppe (The African Lion, 1955)
+ Wilde Katzen (Jungle Cat, 1959)
+ Im Lande der Bären (Bear Country, 1953)

Weiße Wildnis (White Wilderness, 1958)
+ Wasservögel (Water Birds, 1952)
+ Im Tal der Biber (Beaver Valley, 1950)


Hitch Flood – Seit erscheinen der Hitchcock Masterpiece Collection 2005 war es um die bei Universal liegenden Filme des Master of Suspense still geworden und nur eine handvoll der wichtigsten Filme waren als Blu-Ray erschienen, während sich Warner und andere Studios schon längst um HD-Veröffentlichungen ihrer Hitchcock-Filme richtig gekümmert hatten. Jetzt schlägt Universal aber zurück und bringt in den USA die Masterpiece Collection am 25. September in einem großen 15-Disc-Boxset auch als Blu-Ray heraus. Die Extras der vorherigen DVDs (insbesondere die Dokumentationen von Laurent Bouzereau) werden anscheinend übernommen, aber wie gut die neuen Transfer der mit Materialproblemen nur so übersäten Filme wirklich werden, bleibt noch abzuwarten. Ein Preis wurde noch nicht genannt, wird aber wahrscheinlich ziemlich dreistellig werden. Währenddessen hat Warner angekündigt, am 9. Oktober Dial M for Murder als 3D-BluRay mit komplett restauriertem Transfer von den 3D-Quellen des Films herauszubringen. Am gleichen Tag erscheint auch Strangers on a Train als Blu-Ray, mit den gleichen Extras wie die 2004 erschienene DVD.

10 Comments

  1. Tank the Hatchet

    Gott…! Dieser Aardmanfim war SOOOOO scheiße!

  2. Wollte deinen Kommentar gerade wieder löschen, aber ich laß das mal so stehen.

    Care to elaborate?

  3. Tank the Hatchet

    Als Kinderfilm war der zu erwachsen und als Erwachsenfilm viel zu kindisch. Die wollten da wol so eine Art “POTC”-Parodie machen, aber IMHO haben sie das total verhauen. Okay, es gibt ein paar nette Gags und die Stimmen im Orginal passen (das Dub kannste vergessen, total daneben; da haben sie versucht den Film aufzuhellen) aber die Story ist toatl konfus und es scheint mir als ob da zuviele Leute zuviele Ideen auf einmal machen wollten. Das merkt man auch an der Regie und dem Schnitt, da es doch einige heftige Handlungsbrüche/-ungereihmtheiten gibt. Ein “Chicken Run” ist das nicht und wird es auch nicht mehr (außer es gibt einen Extended Cut auf BR).

  4. Fair enough… aber ich kann mir nicht vorstellen, daß der SO schlecht ist. Ich hab den ja noch nicht gesehen, aber nach den Trailern und Artikeln scheint der doch ziemlich gut geworden zu sein. In den USA scheint der ja wie üblich nicht so gut gelaufen zu sein, aber in Europa dagegen schon.

    Ich freu mich trotzdem auf den Film, aber ist ja noch eine ganze Weile hin, bis der rauskommt. Vielleicht kriege ich bis dahin ja auch mal wieder die Energie, was zu schreiben. Im Moment ist nämlich dermaßen die Luft raus… ich glaube, ich muß nächste Woche mal was reposten… (So it has come to this: a DVDLog Clipshow!)

  5. Tank the Hatchet

    In den USA ist der Film total gefloptt. Auch in Europa. Zwar nicht so megahammermäßig wie in den USA, aber fast überall in Europa war er nach spätestens vier Wochen verschwunden. In Uk waren es AFIAR 3 und in D-Land 2 Wochen und er war weg. Nur in Schweden oder so lief er sechs Wochen (bzw. war in den Top Ten).

  6. Ich weiß nicht, knapp $30 Millionen in den USA und $85 Millionen weltweit sind doch eine ganz solide Bilanz für einen Film, der nur $55 Mil. gekostet hat. Im Gegensatz zu Dreamworks weiß Sony, daß die Aardman-Filme keine großen Renner sind, aber sich auf Dauer im Heimvideo-Markt dann doch rentieren.

    Chicken Run kam deshalb so gut an, weil der Film sehr viele amerikanische Elemente hatte und wenig britisch war – und einen amerikanischen Star hatte! Wer war nochmal Hugh Grant? :-).

    Was hier wie lange in Deutschland läuft, zählt aber eigentlich sowieso nicht viel. Bis letzte Woche lief “The Pirates!” aber sogar noch im Kino hier im Forum um die Ecke. Natürlich nur auf Deutsch, die OV gabs mal wieder nirgendwo im Ruhrgebiet. Aber da bin ich ja auch schon dran gewöhnt.

  7. Tank the Hatchet

    So rechnen die Erbsenzähler in den Studios aber nicht. Ein Flop ist ein Film der nicht innerhaln von vier Wochen seine gesamten Produktionskosten eingespielt hat. Ein Hit ist wen er es in sechs Wochen schafft das doppelte einzuspielen was er gekostet hat. Dabei zählen nur Gross- und nicht Netpoints. Wen du so rechnest wie du das machst dann war “Waterworld” auch ein Megahit – nach 10 Jahren Dritt- und Viertmarktauswertung. Das der allein durch die Verlustabschreibungen und die damit verbundene Steuerersparniss für MCA ein Hit war, das rechnen die ja auch nicht. Aber wen ein Film es nicht mal schafft sechs Wochen in den USA in mindestens 100 Screens zu laufen – wie eben “Pirates” – dann ist das ein Megaflop.

  8. Das mag ja alles für einen dicken Hollywood-Blockbuster stimmen (letztes Beispiel vielleicht: John Carter), aber “The Pirates!” ist kein Hollywood-Film, sondern eine britische Produktion mit amerikanischem Vertrieb. Das sind zwei völlig verschiedene Dimensionen und “Geschäftsbereiche”.

    Ich kann mich noch an einen Artikel im Guardian erinnern (den ich jetzt gerade nicht wiederfinde), daß damals Sony und Aardman bei den Vertragsverhandlungen ausgemacht hatten, daß es keine Zielvorgaben geben sollte und Sony keine Blockbuster-Returns erwartet, solange die Budgets unter $60 Millionen bleiben. Wenn man sich anschaut, wieviel andere Trickfilme kosten, sind $55 Mille für Sony bei den Einspielergebnissen praktisch Peanuts.

  9. Tank the Hatchet

    Sag ich doch: die haben die Lizenz nur für die Abschreibungen gekauft damit sie von Zeug wie “MIB-III” mehr Geld auf die Caymanislands abwandern lassen können. ;->

  10. Tank the Hatchet

    Und btw: Ich mochte “John Carter”. Weiß nicht ob das daran liegt das ich die Bücher nicht kenne, aber das ist bei mir meistenst so: Da gibst ein Film nach einem Spiel und jeder der das Spiel kennt sagt “Der ist scheiße!”. Ich seh den Film, kenn das Spiel nicht und find ihn gut. *shrug*